Mediation mittels Rechtsanwalt oder Notar?
In juristischen Angelegenheiten kommt es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beteiligten Parteien, die mitunter sogar vor Gericht ausgetragen werden, obwohl eine einvernehmliche Lösung mit gutem Willen durchaus möglich und natürlich das Optimum gewesen wäre. Dies ist auch im Erbrecht häufig der Fall, sodass sich Richter mit Erbstreitigkeiten auseinandersetzen müssen. Ein solches gerichtliches Verfahren ist für alle Beteiligten für gewöhnlich äußerst nervenaufreibend und bedeutet zudem eine Belastung für den Geldbeutel.
Viele Nachlässe gehen an mehrere Miterben einer Gemeinschaft. Eine Mediation bei Erbengemeinschaften erweist sich hierbei in jeglicher Hinsicht als bessere Lösung, denn mithilfe eines Mediators können sich die zerstrittenen Parteien wieder annähern und somit unter professioneller Anleitung eine für alle Seiten akzeptable Lösung erarbeiten. Im Gegensatz zu einem langwierigen Gerichtsverfahren ist eine Mediation also in der Regel deutlich friedlicher und schont gleichzeitig noch den Geldbeutel. Eine weitere Lösung des Konflikts kann die Erbengemeinschaft im Schiedsverfahren finden.
Diese Faktoren sollten aber nicht allein ausschlaggebend dafür sein, dass man sich bei einem Mediator Unterstützung zur Klärung von erbrechtlichen Streitigkeiten sucht. Vor allem dürfte ein solches Vorgehen im Sinne des verstorbenen Erblassers sein. Unabhängig davon, ob dieser mit einem Testament vorgesorgt hat oder nicht, hat dieser schließlich mit Sicherheit nicht gewollt, dass sich die Familie im Streit um das Erbe entzweit. Stattdessen sollten die Hinterbliebenen nach dem Verlust eines geliebten Menschen zusammenhalten und gemeinsam an der Trauerbewältigung arbeiten.
Rechtsanwalt oder Notar als Mediator?
Erben, die trotz etwaiger Differenzen ihre Streitigkeiten nicht vor Gericht austragen möchten und stattdessen eine friedliche Lösung finden wollen, sollten unbedingt eine Mediation unter professioneller Anleitung in Erwägung ziehen. Für diese Art der Konfliktlösung ist zwar nicht zwingend ein Notar oder Rechtsanwalt als Mediator erforderlich, dennoch ist dies empfehlenswert. Gerade um große und zusammenhängende Nachlassgegenstände wird heftig gekämpft. So ist es häufig notwendig einen Erbrechtsstreit um Immobilien zu verhindern.
Erben sollten in Sachen Mediation unbedingt auf einen Rechtsanwalt oder Notar zurückgreifen, um sich so sicher sein zu können, dass die Mediation von einem Juristen und somit Experten durchgeführt wird. In der Bundesrepublik Deutschland ist die Berufsbezeichnung Mediator nicht geschützt, wodurch praktisch jeder als Mediator tätig werden kann. Nur wer einen Notar oder Rechtsanwalt als Mediator engagiert, kann sich also sicher sein, einen Fachmann vor sich zu haben, der mit den Feinheiten des deutschen Rechts vertraut und somit hinreichend für eine Mediation in Sachen Erbrecht qualifiziert ist.
Viele Menschen stellen sich nun im Falle von erbrechtlichen Streitigkeiten die Frage, ob sie besser einen Rechtsanwalt oder einen Notar als Mediator hinzuziehen sollten. Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob man einen Notar oder Rechtsanwalt zu Rate zieht, sofern dieser über eine entsprechende Qualifikation verfügt. Neben Zertifikaten von Fachverbänden, wie zum Beispiel dem BAMF, können angehende Mediatoren an universitären Bildungseinrichtungen die Mediation von Grund auf erlernen und teilweise sogar einen entsprechenden akademischen Grad erwerben. Juristen, die eine solche Vorbildung besitzen und den Zusatz Mediator in der Berufsbezeichnung tragen, sind bestens für eine Mediation geeignet.
Fazit: Alle vorgenannten Gründe machen die Mediation auch im Erbrecht so wertvoll.