Mehrgenerationenhaus in München

Mehrgenerationenhäuser waren früher absolut keine Seltenheit, sondern vielmehr die Regel, denn oftmals haben mehrere Generationen einer Familie unter einem Dach gelebt und füreinander gesorgt. So haben die Jüngeren unter anderem ihre Eltern oder Großeltern bei der Verrichtung der alltäglichen Dinge unterstützt, die im Laufe der Jahre immer schwerer wurden, während die Älteren beispielsweise auf den Nachwuchs aufgepasst haben. Auf diese Art und Weise stellte sich häufig nicht die Frage nach einer adäquaten Kinderbetreuung. Auch der Umzug in ein Altenheim war kein Thema, so dass alle Beteiligten von dieser Wohnform profitierten. Ebenso ergaben sich auch nicht so viele Probleme bezüglich Kindertagesstätten.

Gegenseitige Hilfen bei mehreren Generationen unter einem Dach

Heutzutage sind solche Haushalte mit mehreren Generationen seltener bis rar geworden und vor allem in städtischen Gebieten, wie München, Hamburg oder Berlin sind diese alles andere als üblich. In der heutigen schnelllebigen Zeit sind die meisten Menschen auf Eigenständigkeit und Individualität bedacht und wollen deshalb natürlich auch einen eigenen Haushalt führen. Mit den Eltern zusammenzuleben, entspricht da nicht den persönlichen Vorstellungen und passt somit nicht in die Lebensplanung bei Ehe und Familie. Sich neben der selbst gegründeten Familie und dem Beruf auch noch um die mitunter pflegebedürftigen Eltern zu kümmern, ist daher nicht möglich. Gleichzeitig wollen sich aber auch viele Senioren ihre Unabhängigkeit bewahren und wollen deshalb überhaupt nicht mit ihren erwachsenen Kindern zusammenleben.

Das Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach verlangt außerdem allen Beteiligten eine hohe Kompromissbereitschaft ab. So muss man sich aufeinander einlassen und die Wünsche der anderen respektieren. In Anbetracht der Tatsache, dass unterschiedliche Altersgruppen teilweise vollkommen unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche haben, kann der Alltag recht schnell zu einer mehr oder weniger großen Herausforderung werden. Während die Kinder herumtoben und sich lauthals vergnügen, sehnen sich beispielsweise die Senioren nach etwas Ruhe. Folglich muss man in einem Mehrgenerationenhaus unbedingt kompromissbereit sein und eine gewisse Toleranz mitbringen.

Mehrgenerationenhaus als Begegnungsstätte

Auch wenn das Wohnmodell des Mehrgenerationenhaushalts für viele Familien nicht in Frage kommt, weil dies mit dem persönlichen Lebensstil nicht vereinbar ist, hat dies durchaus Vorteile. So können vor allem ältere Menschen von dem täglichen Umgang mit Kindern profitieren und erfahren im Zuge dessen eine Belebung ihres Alltags. Gleichzeitig kommt dies auch den Kindern zugute, die so Bezugspersonen erhalten, die dem beruflichen Stress nicht mehr ausgesetzt sind und Zeit für sie haben. Im Gegenzug für die Kinderbetreuung können dann die Menschen der Generation 50plus auf Pflege im Alter hoffen, so profitieren alle Mitglieder des Mehrgenerationenhauses.

Sogenannte Mehrgenerationenhäuser erweisen sich oftmals als ideale Alternative zum ständigen Zusammenleben und sind die optimale Begegnungsstätte für Jung und Alt. In entsprechenden Einrichtungen können sich die verschiedenen Generationen treffen und füreinander engagieren. Kinder finden hier mitunter einen Oma- beziehungsweise Opa-Ersatz, während die Senioren unter anderem Unterhaltung und Unterstützung erhalten. Seit geraumer Zeit erfreuen sich Mehrgenerationenhäuser zunehmender Popularität, so dass ihre Zahl weiter zunimmt. Allein in der bayerischen Landeshauptstadt München existieren bereits einige Mehrgenerationenhäuser, die als Begegnungsstätten für alle Altersgruppen dienen und somit Jung und Alt zusammenbringen. Vor allem in Metropolen wie München sind solche Einrichtungen von immenser Wichtigkeit, da sich die Generationen ansonsten mitunter immer mehr voneinander entfernen.

Weitere Wohnformen mit und ohne Pflege in München:

4.6/532 ratings