Ist Fachpflege bei Demenz durch Angehörige leistbar?
An Demenz erkrankte Menschen leiden in der Regel in erster Linie unter Defiziten im sozialen, kognitiven und emotionalen Bereich, was ohne Pflege im Alltag nicht zu bewältigen ist. Das äußert sich unter anderem durch eine starke Vergesslichkeit, Sprachstörungen oder auch einer gesteigerten Aggressivität. Im Zuge dessen findet für gewöhnlich eine mitunter gravierende Veränderung der Persönlichkeit statt, sodass Betroffene sich mehr und mehr selbst verlieren. Das schwindende Denkvermögen ist außerdem dafür verantwortlich, dass demente Personen oftmals unangemessen reagieren und schnell verunsichert beziehungsweise verängstigt sind.
Der Umgang mit Demenz-Kranken erfordert demnach viel Fingerspitzengefühl und verlangt den Angehörigen ein Höchstmaß an Verständnis und Geduld ab. In der Anfangsphase einer Demenz-Erkrankung ist sich der Betroffene dessen bewusst, was mit ihm geschieht, kann ein Fortschreiten der Krankheit jedoch nicht verhindern. So müssen die Angehörigen, ebenso wie der Erkrankte selbst tatenlos mit ansehen, wie die Demenz an Stärke gewinnt und den Menschen immer mehr verändert.
Pflege und Betreuung dementer Menschen
Zunächst benötigen demente Personen Unterstützung und Hilfe im Alltag, da sie vor allem mit komplexeren Aufgaben überfordert sind. Angehörige können in dieser Phase durchaus noch Hilfestellungen geben und dem Betroffenen dabei helfen, den Alltag möglichst selbständig zu bewältigen. Auch Alltagsbegleiterin und Alltagsbegleiter sowie Krankenpfleger und natürlich auch die Altenpflegehelferin können hier wertvolle Unterstützung bieten. Im Laufe der Zeit bauen demente Menschen aber immer mehr ab und verlieren zunehmend ihre mentalen Fähigkeiten. Folglich wächst der Bedarf an Unterstützung immer weiter. Für die Angehörigen bedeutet dies eine enorme Belastung, die auch sie an ihre psychischen und physischen Grenzen führt. Abgesehen von dem Verlust von immer mehr Fähigkeiten ist vor allem die Tatsache, dass sich die Persönlichkeit dementer Menschen im Verlauf der Erkrankung massiv verändert, eine große Last für die Angehörigen. So müssen diese nicht nur damit zurechtkommen, dass der Betroffene immer mehr Dinge vergisst, sondern auch mit ansehen, wie sich dieser entfremdet.
Da demente Menschen ihre sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten einbüßen, wirkt die Welt immer bedrohlicher und verwirrender, weshalb Betroffene häufig auch aggressiv werden oder sich vollkommen in sich zurückziehen. Als Laie kann man dem für gewöhnlich nur wenig entgegensetzen, weshalb vor allem bei einer fortgeschrittenen Demenz eine professionelle Fachpflege anzuraten ist.
Spezielle Einrichtungen verfügen über Wohnbereiche, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten wurden und diesen so ein Maximum an Sicherheit geben. Zudem erhalten sie hier eine ganzheitliche Unterstützung, denn das Fachpersonal ist mit dem Umgang mit dementen Personen vertraut und kann gezielt auf die Bedürfnisse eingehen. Auf diese Art und Weise können Betroffene optimal gefördert und versorgt werden. Gleichzeitig bedeutet eine solche Fachpflege eine immense Entlastung für die Angehörigen, die früher oder später ohnehin an ihre Grenzen stoßen.
Film über eine „Reise ins Vergessen“ vom ZDF
Informationen vom Gesundheitsministerium