Barrierefreiheit bei Pflegebedürftigkeit

Eine Pflegebedürftigkeit ist häufig die Folge des normalen Alterungs-prozesses und somit mehr oder weniger unvermeidlich. Im Zuge des Alterns gehen die einstige Mobilität und Stärke verloren, sodass ältere Menschen wohl oder übel Abstriche machen müssen. Schwere Erkrankungen und Gebrechen verschlimmern die Situation oftmals zusätzlich, wodurch sich eine Pflegebedürftigkeit einstellt. Dies geschieht nicht selten schleichend, indem Senioren ihre Selbständigkeit Stück für Stück einbüßen. In einem solchen Fall erweist es sich für gewöhnlich als besonders schwer, einzusehen, dass man selbst bei der Verrichtung einfacher Aufgaben des Alltags Hilfe benötigt und das alltägliche Leben nicht mehr eigenständig bewältigen kann.

Aber selbst im Falle einer Pflegebedürftigkeit bedeutet dies nicht gleichzeitig den kompletten Verlust des eigenständigen Lebens. Mit der Unterstützung von Freunden, Bekannten und Verwandten, sowie der Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes kann man trotz gewisser Einschränkungen in seinem gewohnten Umfeld bleiben und dort den Lebensabend verbringen. Durch die häusliche Pflege von Angehörigen oder einen ambulanten Pflegedienst kann dennoch eine adäquate Pflege und Betreuung gewährleistet werden. Gleichzeitig bleibt dem Betroffenen ein Höchstmaß an Individualität und Eigenständigkeit erhalten. Hierzu kann jeder Einzelne auch beitragen, indem er beizeiten eine Vollmacht (Vollmacht Muster) an eine Vertrauensperson vergibt.

Optimale Umgebung für Pflegebedürftige

In Anbetracht der Tatsache, dass pflegebedürftige Menschen in ihrer Mobilität in der Regel ohnehin eingeschränkt sind, sind optimale Lebensbedingungen für diese von besonders großer Bedeutung. Aus diesem Grund sollte man unbedingt auf eine höchstmögliche Barrierefreiheit im häuslichen Umfeld achten, denn nur auf diese Art und Weise können sich Pflegebedürftige zumindest ein gewisses Maß an Selbständigkeit erhalten. Darüber hinaus erleichtert eine angepasste Umgebung und entsprechende Hilfsmittel auch den Angehörigen die Arbeit bei der Pflege. Bei bettlägrigen Patienten muss zudem alles getan werden um ein Wundliegen zu verhindern und das übersteigt oftmals die Kräfte der Angehörigen.

Eine Umgebung, die den Kriterien der Barrierefreiheit entspricht, ist im Falle einer Pflegebedürftigkeit also für alle Beteiligten überaus hilfreich. Die Lebensqualität des Betroffenen kann hierdurch maßgeblich verbessert werden, denn so ist es diesem trotz seiner Pflegebedürftigkeit möglich, gewisse Wege selbständig zurückzulegen und einige Aufgaben eigenständig zu erledigen. Physisch bedeutet dies einen Erhalt der vorhandenen Fähigkeiten und in psychischer Hinsicht sind die Effekte ebenfalls sehr positiv, weil so die Hilfsbedürftigkeit auf ein Minimum reduziert werden kann.

Vor allem Immobilieneigentümer sollten ihr eigenes Alter schon frühzeitig bedenken und entsprechend vorsorgen. Im Idealfall achtet man bereits beim Kauf beziehungsweise Bau der eigenen vier Wände darauf, dass diese altersgerecht sind. Hierzu gehören unter anderem breitere Türen, die man auch mit einem Rollstuhl durchfahren kann, ebenerdiger Zugang oder Aufzug, sowie behindertengerechte Sanitäranlagen. Ein späterer Umbau ist natürlich ebenfalls möglich, aber mit teils erheblichem Aufwand verbunden. Als Mieter kann man einen solchen Umbau jedoch nicht auf eigene Faust durchführen lassen, weshalb womöglich ein Umzug in eine alters- und behindertengerechte Wohnung erforderlich wird. Bei der Schenkung einer Immobilie an den Pflegenden sollte sich der Altinhaber auf jeden Fall ein Wohnrecht sichern.

Die Grundsicherung ist gewährleistet durch das Pflegegeld

Interessante Ausführungen zur Förderung des behindertengerechten Umbaus von Wohnräumen erhalten Sie bei der L-Bank

Förderungen von Mitteln für die Barrierefreiheit erhalten Pflegebedürftige auch durch die kfW- Bank

Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz, lesen Sie hier

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