Dekubitus Wundliegen verhindern

Unter einem Dekubitus versteht man ein Geschwür auf der Haut und im darunter liegenden Gewebe, das durch Druck entsteht. Das umgangssprachliche Wundliegen entsteht bei hilflosen Personen, die sich selbst um Bett nicht umlagern können. Dauert die Druckbelastung einer Körperstelle zu lange an, kommt es zur Unterversorgung mit Sauerstoff und damit sinkt der Nährstoffgehalt der betroffenen Stelle. Jeder Mensch, der einmal einen Pflegebedürftigen in der Hauskrankenpflege betreut hat kennt dieses Erscheinungsbild und versucht tunlichst es zu vermeiden. Wenn ein Geschwür durch Wundliegen erst einmal vorhanden ist, dann ist es sehr aufwendig, dieses wieder zu beheben. 

Durch die gesamte Problematik wird klar, dass ein Betreuen Pflegebedürftiger eine achtbare Aufgabe ist und zudem eine nicht ganz so leichte. Alltagsbegleiterin und Alltagsbegleiter können diese Aufgabe ein wenig erleichtern.

Die Medizin teilt den Dekubitus in vier Grade und drei Stadien ein, wobei Grad 4 und Stadium C die am weitesten fortgeschrittene Ausprägung zeigen. In Kliniken stehen oft der Personalmangel oder schlecht ausgebildete Pflegekräfte im direkten Zusammenhang mit dem Auftreten der Druckgeschwüre. Sie können die Folge von Pflegefehlern oder Überlastung des Personals sein und dienen daher auch als Gradmesser der Pflegequalität und dem allgemeinen Qualitätsmanagement in der Pflege.

Falsche Lagerung als Verursacherdes Dekubitus

Werden Hilflose falsch gelagert oder zu selten umgelagert, entstehen Druckgeschwüre in verschiedenen Stadien. Um die Bildung dieser schmerzenden Geschwüre zu vermeiden, muss die richtige Lagerung sichergestellt werden. Hilflose Patienten sollten weder zu lange in einer Lage verbleiben, noch sollte man vorstehende Knochenpunkte zu sehr belasten. Durch Unwissenheit oder Zeitmangel werden Hilflose falsch gelagert oder müssen zu lange in einer Position verharren, wodurch die Haut und das Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet werden können und Dekubitalgeschwüre entstehen.

Hilfsmittel bei der richtigen Lagerung

Neben der Freilagerung bestimmter Körperregionen kann auch eine Abpolsterung das Auftreten von Dekubitus vermeiden. Spezielle Kissen und Felle helfen dabei den Körper von hilflosen Menschen möglichst schonend zu lagern. Schaffelle oder sogenannte Anti-Dekubitus-Felle aus Schurwolle haben sich in der Praxis bewährt und klinische Studien beweisen, dass bei korrektem Einsatz der Hilfsmittel die Dekubitusfälle deutlich zurückgehen. Sie reduzieren Scherkräfte, wirken druckentlastend und leiten Feuchtigkeit gut ab. Diese Eigenschaften verbunden mit der Waschbarkeit der Felle und Kissen bei 95 ° machen sie zu wertvollen, hygienischen Helfern bei der richtigen Lagerung von Hilflosen.

Körperpflege und Umlagern als Prophylaxe

Neben den Kissen und Fellen spielt auch die Körperpflege eine große Rolle bei der Vermeidung von Druckstellen und – geschwüren. Eine gepflegte nicht zu trockene Haut, die frei von Pflegemittelresten ist, erreicht man durch regelmäßige Teilwaschungen und das rechtzeitige Wechseln von Inkontinenzprodukten. Eine milde Hautlotion hilft der Haut nach dem Waschen die natürliche Feuchtigkeit zu erhalten und durchblutungsfördernde Massagen sind ebenfalls ein gutes Mittel zur Prophylaxe, wenn sie regelmäßig durchgeführt werden. Essensreste in der Bettunterlage oder der Kleidung sollten vermieden werden, ebenso wie zu enge Kleidung oder Knöpfe.

Regelmäßiges Umlagern, das in etwa alle zwei Stunden erfolgen sollte, ist eine weitere Maßnahme zur Vermeidung von Dekubitalgeschwüren.

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