Leihoma und Leihopa sind gefragt

Der regelmäßige Kontakt zu Gleichaltrigen ist für die gesunde Entwicklung eines jeden Kindes von zentraler Bedeutung und sollte bereits frühzeitig in die Wege geleitet werden. Wenn keine Geschwisterkinder oder andere Kinder in der Verwandtschaft vorhanden sind, erweisen sich Spielgruppen und Kindergärten oftmals als erste Begegnungsstätte für kleine Kinder. Hier können sie erste Kontakte knüpfen und Freundschaften aufbauen, die für ihre soziale und psychische Entwicklung von immenser Wichtigkeit sind. Zudem erleichtern zusätzliche liebevolle Kontakte zu anderen Menschen auch die Erziehung und schaffen den Eltern Luft für eigene Bedürfnisse.

Generationen übergreifende Kontakte sind wichtig für Kinder

Durch die Eltern und andere Personen im Umfeld ist zudem ein regelmäßiger Kontakt zu Erwachsenen gegeben, der natürlich ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden darf. Häufig wird allerdings leider vernachlässigt, dass auch ältere Menschen einen festen Platz im Leben eines jeden Kindes haben sollten. Nur so erlernt der Nachwuchs bereits in jungen Jahren den angemessenen Umgang mit Menschen unterschiedlichster Altersgruppen und wächst so zu einem verantwortungsbewussten und wertvollen Mitglied der Gesellschaft heran.

Üblicherweise übernehmen die Großeltern diese Rolle und kümmern sich gerne und voller Hingabe um ihre Enkelkinder. Zwischen Kindern und ihren Großeltern entsteht ein ganz besonderes Verhältnis, schließlich begleiten Oma und Opa die Kinder ebenso wie die Eltern von Geburt an und sind somit überaus wichtige Bezugspersonen. Sind die Großeltern bereits früh verstorben oder kann kein regelmäßiger Kontakt gepflegt werden, weil beispielsweise eine zu große Entfernung zwischen den Wohnorten liegt, ist dies überaus bedauerlich. Zudem fehlen den Kindern die Großeltern, auch wenn diese nicht tagtäglich präsent ist.

Leihoma und Leihopa als Ersatz für die Großeltern

Eltern ist dieses Defizit häufig durchaus bewusst, doch an der familiären Situation lässt sich in den meisten Fällen kaum etwas ändern. Aus diesem Grund begeben sich immer mehr Menschen auf die Suche nach einer Leihoma und einem Leihopa als Ersatz für die Großeltern. Der Nachwuchs erhält so die Möglichkeit, eine enge Beziehung zu älteren Menschen aufzubauen und hat neben den Eltern noch weitere Bezugspersonen als Ansprechpartner.

Senioren leiden nicht selten unter Einsamkeit und darunter, dass sie augenscheinlich nicht mehr gebraucht werden. Als Leihoma oder Leihopa können sie diesem Schicksal entfliehen und bekommen gewissermaßen eine neue Aufgabe. Der regelmäßige Umgang mit Kindern kann das Wohlbefinden älterer Menschen steigern und verleiht dem Alltag neuen Schwung. Gleichzeitig sorgen Leihomas und Leihopas für eine gewisse Entlastung der Eltern und zeigen sich beispielsweise erkenntlich, indem sie der Leihoma oder dem Leihopa ihres Kindes bei bestimmten Dingen zur Hand gehen. Folglich profitieren alle Beteiligten in hohem Maße von diesem Konzept. Zudem kommt es mitunter auch vor, dass die Leihomas und -opas den Leihenkelkindern mitunter auch etwas vererben.

Leihoma oder Leihopa auswählen

Wer sich dazu entschieden hat, seine Familie durch eine Leihoma oder einen Leihopa zu bereichern, muss sich auf die Suche nach einer geeigneten Person begeben. Hierbei handelt es sich für gewöhnlich zunächst um einen Fremden, weshalb die Auswahl sorgfältig getroffen werden sollte. In erster Linie gilt es, eine zuverlässige und verantwortungsvolle Person zu finden, die einen guten Draht zu den Kindern aufbauen kann, schließlich soll zwischen diesen eine dauerhafte und regelmäßige Beziehung entstehen.

Gleichzeitig darf man hierbei auch die Bedürfnisse der potentiellen Leihoma beziehungsweise des potentiellen Leihopas nicht außer Acht lassen. Der regelmäßige Umgang mit Kindern erweist sich im Allgemeinen zwar als große Bereicherung, kann aber durchaus auch zu einer Belastung für Senioren werden. Folglich müssen alle Beteiligten darauf achten, die älteren Menschen nicht zu überfordern. Schon bei der Auswahl einer geeigneten Leihoma oder eines geeigneten Leihopas kann man hierauf eingehen und sollte möglichst darauf achten, dass die jeweilige Person auch dazu in der Lage ist, die Rolle der Leihoma oder des Leihopas zu übernehmen. 

Wo kann man Leihomas und Leihopas finden?

Es ist mitunter gar nicht so einfach, den passenden Senioren – Zuwachs zur Familie zu finden. Hilfreich kann es sein, einen Seniorentreff, eine Begegnungsstätte oder Altenclub oder eine Seniorengruppe in einer Senioren WG zu besuchen und sich dort nach geeigneten Personen zu erkundigen. Auch in einem Mehrgenerationenhaus, wie sie inzwischen in Berlin, München und weiteren deutschen Großstädten zahlreich entstehen gegenseitige Hilfsleistungen und jede Generation kann hiervon profitieren. Leihomas und Leihopas können die Familie bereichern, denn hierbei steht das Kindeswohl im Mittelpunkt. Ist kein Kontakt zu den Großeltern möglich, kann dies also durchaus eine gute Möglichkeit sein.

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