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Burnout in der Pflege Auszeiten zur Prävention

Unter einem Burnout versteht man massive Erschöpfungszustände, die weit über das normale Maß hinausgehen und mit einer normalen Erschöpfung beispielsweise nach einem anstrengenden Tag wenig gemeinsam haben. Betroffene überfordern sich in der Regel über einen langen Zeitraum hinweg, missachten etwaige Warnzeichen ihres Körpers und setzen sich immer wieder der Belastung aus, wobei sie hierbei keineswegs kürzer treten, sondern vielmehr ein Höchstmaß an Engagement zeigen. Irgendwann kommt es dann häufig zum Zusammenbruch und Betroffene erkranken am Burnout-Syndrom. Von einen Tag auf den anderen sinkt im Zuge dessen die Leistungsfähigkeit rapide ab, so dass Erkrankte in eine heftige Depression abrutschen, mitunter aggressiv werden und teilweise vollkommen apathisch sind.

Obgleich ein Burnout praktisch jeden treffen kann, tritt dieses Syndrom in helfenden Berufen oder auch im häuslichen Pflegebereich besonders häufig auf. So leiden vor allem Pflegekräfte (Altenpflegerin und Krankenpfleger) verhältnismäßig oft unter einem Burnout. In Anbetracht der Tatsache, dass es in der Pflege besonders hart zugeht, ist dies auch keineswegs verwunderlich. Während das Budget recht knapp bemessen ist und in der Regel nur wenig Zeit für den einzelnen Patienten bleibt, tragen Pflegekräfte gleichzeitig eine große Verantwortung den Pflegebedürftigen gegenüber. Es gibt entsprechende Heimgesetze, welche sowohl die Betreuenden als auch die Pflegebedürftigen schützen, doch jeden Fall kann man hiermit nicht abdecken.

Darüber hinaus erweist sich die Arbeit in der Altenpflege und Betreuung als körperlich und emotional sehr belastend. Durch das hohe Qualitätsmanagement wird noch zusätzlicher Druck erzeugt. Die Arbeitsweise beim professionellen Pflegen begünstigt ein Burnout somit in gewisser Hinsicht und trägt somit maßgeblich dazu bei, dass zahlreiche Pflegekräfte früher oder später an ihre Grenzen stoßen und sich aufgrund eines Burnouts selbst in Behandlung begeben müssen.

Gegenmaßnahmen zum Burnout-Syndrom in der Pflege

In erster Linie trägt natürlich jeder erwachsene Mensch selbst die Verantwortung für seine Gesundheit, zudem liegt es natürlich in gewisser Hinsicht auch in der persönlichen Veranlagung, ob man am Burnout-Syndrom erkrankt oder nicht. Nichtsdestotrotz begünstigen die Rahmenbedingungen in der Pflege ein Burnout, so dass die Pflegeeinrichtungen zugunsten ihrer Mitarbeiter und somit auch zugunsten der Pflegequalität einige Gegenmaßnahmen ergreifen sollten.

Neben einer positiven Arbeitsplatzgestaltung mit beispielsweise ansprechend eingerichteten Pausenräumen sollte ebenfalls in der Organisation ein gewisser Spielraum existieren. So sollten die Pflegekräfte möglichst ihren persönlichen Fähigkeiten und Wünschen entsprechend eingesetzt werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, sogenannte Time Outs fest in den Arbeitsalltag zu integrieren, denn auf diese Art und Weise haben die Pfleger immer wieder die Gelegenheit, kurz abzuschalten und sich zurückzuziehen. Selbst kurze Time Outs können sich überaus positiv auswirken und einem drohenden Burnout aktiv entgegenwirken. 

Besonders schwierige Aufgaben, sowie Arbeiten, die mit einer hohen Belastung einhergehen, sollten außerdem nicht von einem Pfleger alleine ausgeführt werden und auch nicht über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder von den gleichen Mitarbeitern übernommen werden müssen. Zusätzlich erweist sich auch der Patientenschlüssel als immens wichtig in der Pflege und ist oftmals nicht nur für die Pflegequalität, sondern ebenfalls für die Gesundheit der Pflegefachkräfte ausschlaggebend. Wenn durch ein günstiges Betreuungsverhältnis mehr Zeit für den einzelnen Pflegebedürftigen bleibt, steht der Pfleger nicht unter solch massivem Druck und kann sich außerdem intensiver mit dem Patienten auseinandersetzen.

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