Mehrgenerationenhaus in Berlin

Im Sommer 1998 wurden 4 Kreuzberger Projekte Elisi Evi, Meslek Evi, Yekmal und Otur ve Yasa bzw. Wohnen und Leben das Nachbarschaftshaus Centrum gegründet. Die Kräfte wurden gebündelt an einem gemeinsamen Standort. Ziel war und ist es, generations-, geschlechter- und kulturübergreifende Arbeit zu leisten. Die interessanten Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangebote werden für Kinder und Jugendliche, für Frauen und gesamte Familien bereitgestellt. Das Angebot wird bevorzugt von Menschen mit Migrationshintergrund genutzt. Das Wohnen wandelt sich ohnehin in der heutigen Zeit und immer neue Wohnformen werden kreativ gegründet. Von der Senioren WG über betreutes Wohnen bis hin zum Mehrgenerationenhaus ist alles im Angebot.

Aufgaben übernehmen ist selbstverständlich

Das Mehrgenerationenhaus sollte idealer weise alle Generationen beherbergen. Nicht nur die Bewohner, sondern auch die Aktiven sollten aus jeder Altersgruppe kommen. Junge und Alte haben unterschiedliche Ideen und Ansprüche an das miteinander im Mehrgenerationenhaus. Aus diesem Grund sollten auch vom Kind oder Jugendlichen bis hin zum Greis die Angebote im Haus mit gestaltet werden. Dazu gehört selbstverständlich, dass man Aufgaben und Verantwortung übernimmt. Ob hier auch Pflege gleistet werden soll wird zumeist vorher schon genau geregelt.

Ein offener Treff für alle je nach Lust und Zeit ist die eine besondere Eigenheit der Mehrgenerationenhäuser. Kurse (z.B. Computerkurse) oder Bildungsangebote haben andere Institutionen ebenso, doch das vertäute und gemütliche zusammensitzen fällt gerade älteren Menschen leichter, wenn man sich kennt. Der Einsamkeit wirkt entgegen, wenn man sich ungezwungen mit den anderen unterhalten kann. Auch weitere Treffangebote wie Cafés gibt es in vielen Einrichtungen. Im Mehrgenerationenhaus wird der Mensch wie ein willkommener Gast behandelt und nicht als Konsument. Ein großer und unbestreitbarer Vorteil ist, das man vollkommen zwanglos die Mitbewohner und auch andere Menschen kennen lernen kann.

Viele Träger der Mehrgenerationenhäuser kooperieren mit Unternehmen. Hierbei handelt es sich nicht nur um Geldspenden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Unternehmen dabei auch einen Nutzen zu schaffen. Die Mehrgenerationenhäuser nutzen deren Dienste z.B. beim Catering usw. Die Unternehmen hingegen stellen bisweilen Mitarbeiter für gemeinnützige Aufgaben frei oder helfen mit Know-how.

Mehrgenerationenhaus gegen die Einsamkeit im Alter

Mehrgenerationenhäuser bieten Unterhaltung und Unterstützung und stärken auf diese Weise gesellschaftliche Kompetenzen. Durch die Einrichtung solcher Häuser wird ein sozialer Zusammenhalt der Generationen gefördert und so der Einsamkeit der Menschen entgegengewirkt. Die jungen und alten Bewohner lernen voneinander und können sich gegenseitig unterstützen. Die Generation 50plus profitiert hiervon genauso, wie die jungen Familien. Einsamkeit der einzelnen Mitbewohner muss nicht entstehen, es sei denn die Menschen passen nicht zueinander, dann sollte man allerdings schleunigst an einen Wohnungswechsel denken.

Mehrgeneration in Kooperation mit der ansässigen Wirtschaft

Viele Mehrgenerationenhäuser haben erkannt, das ein Zusammenwirken mit der lokalen Wirtschaft viele Chancen bietet. Unter anderem können sie hierdurch bekannter werden und Hilfe bei ihren Projekten bekommen. Sie sind durch die finanziellen Möglichkeiten in der Lage ihre Angebote weiter auszubauen und die Finanzierung zudem dauerhaft zu sichern. Diese Kooperationen leisten auf diese Weise einen wichtigen Beitrag zur Bestandsfestigung der Mehrgenerationenhäuser.

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