Die Benotung beim Pflegeheim
Im Alter werden die meisten Menschen mit mehr oder weniger gravierenden Einschränkungen konfrontiert und müssen akzeptieren, dass sie bei der Bewältigung alltäglicher Dinge Hilfe brauchen. Im Zuge des normalen Alterungsprozesses oder auch durch eine schwere Erkrankung kommt es dann zu einer Pflegebedürftigkeit, die wiederum eine adäquate Pflege erforderlich macht. Im Idealfall kann diese im häuslichen Umfeld durch Angehörige oder einen professionellen Pflegedienst gewährleistet werden, aber dies ist leider nicht immer möglich. Die Generation 50plus sollte sich im besten Falle schon rechtzeitig mit dieser Problematik auseinandersetzen und selbstbestimmt Vorkehrungen treffen. Beispielseise mit einer Patientenverfügung oder einer Betreuungsvollmacht, damit eine Person des Vertrauens im Falle eines Falles handeln kann.
Im Falle einer überaus schweren Pflegebedürftigkeit oder schwierigen häuslichen Verhältnissen kann eine angemessene Pflege demnach nur in einer vollstationären Einrichtung geleistet werden, sodass ein Umzug ins Heim unausweichlich ist. Die Unterbringung in einem Pflegeheim hat aber natürlich nicht nur negative Konsequenzen, sondern bedeutet für den Pflegebedürftigen ein Maximum an Sicherheit, sowie eine professionelle Pflege und Betreuung. Hiervon profitieren selbstverständlich auch die Angehörigen, die auf diese Art und Weise entlastet werden und ihren Verwandten zudem in kompetenten Händen wissen.
Auswahl eines Pflegeheims
Damit alle Beteiligten die Unterbringung in einem Pflegeheim ruhigen Gewissens angehen können und keine Bedenken haben müssen, muss die Auswahl einer entsprechenden Einrichtung sorgfältig getroffen werden. So sollte sich der künftige Heimbewohner gemeinsam mit seinen nächsten Angehörigen Pflegeheime ansehen, die in Frage kommen. Im Rahmen eines solchen Besuches sollte man das Gespräch mit den Mitarbeitern und Bewohnern suchen, sich die Räumlichkeiten zeigen lassen und zudem die Atmosphäre auf sich wirken lassen.
Darüber hinaus gilt es selbstverständlich, die Pflegequalität zu beurteilen. Als Laie ist man hierzu aber natürlich nicht in der Lage, weshalb sich die Benotung von Pflegeheimen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen als überaus hilfreich erweist. Die Pflegenoten setzen sich aus insgesamt 82 Einzelbewertungen zusammen, wodurch sämtliche Aspekte abgedeckt sind. Anhand der Ergebnisse dieser Überprüfungen gewinnt man einen Eindruck von der Pflegequalität der jeweiligen Einrichtung und kann so entscheiden, ob dies die richtige Adresse ist oder man sich lieber noch einmal auf die Suche begibt.
Veröffentlicht wird die Benotung der Pflegeheime im sogenannten MDK-Transparenzbericht. Hierin sind die Pflegenoten in den Bereichen Pflege und medizinische Versorgung, Umgang mit Demenz– oder Alzheimerkranken Bewohnern, soziale Betreuung und Alltagsgestaltung, sowie Wohnen, Verpflegung, Hauswirtschaft und Hygiene aufgeführt. Aus diesen Einzelnoten ergibt sich dann die Gesamtnote des betreffenden Pflegeheims. Zusätzlich wird das Resultat einer Befragung der Bewohner in dem Bericht des Medizinischen Dienstes ebenfalls aufgeführt. Anhand dieser Benotung kann man sich also ein ausführliches Bild machen und mehr über die Qualität eines Pflegeheims erfahren, sodass die Auswahl deutlich erleichtert wird.
Auch eine WISO Sendung im ZDF am 20.6.2011 hat die Wichtigkeit der Patientenverfügung im Pflegefall unterstrichen und eine Checkliste hierzu genannt, zudem können Sie beim Bundesministerium für Justiz wichtige Informationen erhalten.