2011 das Jahr der Pflege

Der demografische Wandel entwickelt sich in einigen gesellschaftlichen Bereichen zu einem Problem, da hierdurch zunehmend ein Ungleichgewicht entsteht. Dadurch, dass der Anteil der älteren Bevölkerung immer weiter steigt, ergibt sich in der Bundesrepublik Deutschland unter anderem im Bereich der gesetzlichen Rente ein Problem. Vereinfacht kann man sagen, dass die arbeitende Bevölkerung dem Solidaritätsprinzip entsprechend durch ihre Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung die Renten der gegenwärtigen Rentner zahlt. Wenn der Anteil der älteren Menschen beständig steigt, entsteht ein Missverhältnis, das mitunter weitreichende Folgen haben könnte.

Hinsichtlich der gesetzlichen Pflegeversicherung ist seit geraumer Zeit eine ähnliche Entwicklung zu beobachten. In Anbetracht der Tatsache, dass vor allem ältere Menschen auf pflegerische Leistungen angewiesen sind, ist dies in keinster Weise verwunderlich. Der demografische Wandel bedeutet demnach nicht nur eine gravierende Veränderung der Gesellschaftsstruktur, sondern bringt außerdem auch das deutsche Sozialsystem in Bedrängnis. Das deutsche Altenpflegegesetz war ein erster Schritt zur Sicherung der Pflegequalität und weitere müssen folgen.

Bundesregierung reagiert auf erhöhten Pflegebedarf

Neben dem demografischen Wandel sorgt vor allem die hohe Lebenserwartung durch die gute medizinische Versorgung und höchste Lebensstandards in der Bundesrepublik Deutschland für einen hohen Pflegebedarf. In vielen Fällen springen zwar die nächsten Angehörigen ein und übernehmen die Pflege der Eltern oder ihres Verwandten, doch dies ist bei Weitem nicht immer der Fall. Noch vor einigen Jahrzehnten war die Pflege durch Angehörige eine Selbstverständlichkeit, aber heute gestaltet sich dies vollkommen anders. Der Pflegebedürftige will seiner Familie nicht zur Last fallen, und gleichzeitig wollen beispielsweise die Kinder weiterhin berufstätig sein, müssen sich um ihre eigene Familie kümmern oder können die Pflege aus anderen Gründen nicht leisten.

Aus diesem Grund sind entsprechend qualifizierte Pflegefachkräfte unverzichtbar und werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Bundesregierung will die Pflegeberufe stärken und hat deshalb das Jahr 2011 zum Jahr der Pflege ernannt. Im Zuge dessen möchte das Bundesministerium für Gesundheit die Attraktivität von Pflegeberufen steigern. Weiterhin ist es dem Ministerium ein großes Anliegen, die pflegerische Versorgung der Bevölkerung dauerhaft zu sichern. Zu diesem Zweck sind ausgebildete Pflegekräfte unerlässlich, denn Verwandte und Angehörige können und wollen die Pflege oftmals nicht übernehmen.

In vielen Fällen greifen Pflegekräfte Angehörigen auch nur bei der Pflege unter die Arme und werden somit neben den pflegenden Angehörigen tätig. Für Fachkräfte in der Pflege, Pflegehelferin und Pflegehelfer oder Altenpflegerin und Altenpfleger, ergeben sich demnach vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Die professionelle Pflege ist folglich nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Gesundheitssystems, sondern erweist sich gleichzeitig als vielversprechendes Berufsfeld, das enorme Zukunftschancen bietet.

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