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Wenn polnische Pflegekräfte aushelfen müssen

Dienstleistungen sind teuer in Deutschland, da die Lohnnebenkosten einen beträchtlichen Teil des Verdienstes verschlingen. Auch in der Pflege sind gute Kräfte schwer zu finden und durch die meist geringen Löhne verlieren immer mehr Deutsche die Lust an dieser wichtigen, sozialen Aufgabe. Das Honorieren von Pflegeleistungen bedarf allgemein einer wesentlichen Verbesserung. Pflegekräfte aus anderen europäischen Ländern übernehmen viele Stellen in der Pflege und das bringt einige Schwierigkeiten mit sich.

Nicht alle älteren Menschen verstehen, warum Ausländer sie im Alltag unterstützen und einige Vorurteile führen zu weiteren Missverständnissen. Organisationen in Polen vermitteln die Pflegehelfer aus Polen und dieser Service wird auch in Deutschland mehr und mehr geschätzt. Pflegebedürftige erhalten Pflegegeld, doch das reicht zumeist nicht aus um deutsche Pfleger zu bezahlen. Wer einen Angehörigen pflegt muss wissen, die häusliche Pflege kann man anrechnen auf das Erbe, doch ohne Hilfe ist das trotzdem schwer zu leisten.

Der Pflegenotstand muss kompensiert werden

Da immer mehr Deutsche sich gegen den Beruf des Pflegers entscheiden und die Menschen hierzulande immer älter werden, wird das Ungleichgewicht zwischen Pflegekräften und Pflegebedürftigen immer größer. Da jetzt gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht werden, versucht man diese im europäischen Ausland anzuwerben. Vor allem aus Polen stammen viele Pflegekräfte, die in Deutschland in der ambulanten und stationären Pflege als Dienstleister tätig sind. Ebenso werden auch viele polnische Pflegekräfte privat vermittelt. Die fachliche Kompetenz ist hier meist unbestritten, doch im menschlichen Sektor ergeben sich immer wieder kleine und größere Probleme und auch das Thema der Bezahlung für polnische Pflegekräfte liefert immer wieder neuen Zündstoff.

Doch zumeist ist die Pflege von Angehörigen ohne Unterstützung nicht leistbar. Eine Entlastung bei Pflege durch die Altenpflegehelferin oder in der Kurzzeitpflege stellt ebenfalls eine große Entlastung dar.

Leisten polnische Kräfte weniger als deutsche Pfleger?

Sicher kann man diese Frage mit einem klaren Nein beantworten. Doch vor allem ältere Menschen glauben noch oft, dass im Ausland die Ausbildungen schlechter sind und Arbeitskräfte aus Polen oder anderen europäischen Ländern daher auch weniger leisten können oder wollen. Sicherlich gibt es im Bereich der Pflege gerade bei der Bezahlung noch einige Verbesserungsmöglichkeiten, doch dabei macht es keinen Unterschied aus welchem Land ein Pfleger stammt. Wer von einer Person betreut wird, die er unsympathisch findet, wird Mittel und Wege finden, den unerwünschten Pfleger zu vertreiben. Daher sollte man in einem ausführlichen Gespräch mit dem Pflegebedürftigen klären, warum es notwendig ist, eine Pflegekraft aus dem Ausland einzustellen. Persönliche Sympathie ist im sensiblen Bereich der Pflege sowieso ein wichtiger Punkt, damit der Alltag für alle Seiten erträglich ist und der Pflegebedürftige sollte Zeit haben, um sich an die neue Pflegekraft zu gewöhnen zu können.

Die Sprachbarriere wird gern unterschätzt

Von fremden Menschen lässt man sich sowieso ungern helfen, doch viele alte Menschen tun sich doppelt schwer, wenn das Gegenüber aus dem Ausland kommt und sich das an der Sprache bemerkbar macht. Natürlich sprechen polnische Pflegekräfte teilweise perfekt Deutsch, doch das Verstehen der verschiedenen Dialekte wird vor allem bei alten Menschen schwierig. Hochdeutsch zu sprechen, bedeutet für viele alte Menschen ein große Anstrengung und wenn die Verständigung von Pfleger und Pflegebedürftigem nicht reibungslos läuft, ist meist Ärger vorprogrammiert.

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