Wie teuer ist eine Scheidung?
Das Scheitern einer Ehe ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine finanzielle Belastung für die ehemaligen Ehegatten, denn eine Scheidung kann zuweilen richtig teuer werden. Wenn die Ehe am Ende ist, fragen sich beide Seiten ohnehin, wie es weitergeht, und haben mit der Situation zu kämpfen, da sie bislang von einer gemeinsamen Zukunft mit dem Ehepartner geträumt haben, die es nun so nicht geben wird. Geldsorgen verschärfen die Situation noch weiter.
Bezüglich der Scheidungskosten existieren enorme Ängste, was unter anderem auf regelmäßige Medienberichte über Prominenten-Scheidungen zurückzuführen ist, bei denen es vielfach um Millionen-Beträge geht. Derartige Meldungen verstärken den Eindruck, eine Scheidung sei unsagbar teuer. Grundsätzlich kann man die Scheidungsschlachten weltbekannter Hollywood-Stars aber nicht mit der eigenen Ehescheidung vergleichen und muss stets bedenken, dass es dabei um ganz andere Dimensionen geht.
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Wie hoch sind die Scheidungskosten in Deutschland?
Dass Schauspieler, Sänger und andere Prominente in einer ganz anderen Welt leben, sollte man stets bedenken, wenn man Berichte über Millionen-Scheidungen liest. In der Regel laufen Scheidungen hierzulande weniger spektakulär ab, was aber nicht bedeutet, dass sie für die Beteiligten nicht doch ein massiver Einschnitt in ihr Leben sind. Kosten in Millionen-Höhe sind jedoch nicht zu erwarten. Die konkreten Scheidungskosten hängen vom Einzelfall ab und orientieren sich in erster Linie am sogenannten Streitwert. Darunter versteht man den Verfahrenswert, der vom Gericht basierend auf der Vermögenssituation der Beteiligten festgesetzt wird. Der Verfahrenswert dient im Zuge der Scheidung als Bemessensgrundlage für die Gerichts- und Anwaltskosten. Anhand des Streitwerts erfolgt eine Eingruppierung der Scheidungssache, aus der sich wiederum die Höhe der Gebühren für den Anwalt sowie der Gerichtskosten ergeben.
Der deutsche Gesetzgeber stellt entsprechende Tabellen zur Verfügung und regelt darin die Anwaltsgebühren sowie Gerichtskosten dem Gegenstandswert beziehungsweise Streitwert entsprechend. Folglich fallen die Scheidungskosten stets individuell aus, so dass man diesbezüglich nicht pauschalisieren kann. Wer sich scheiden lassen und vorab informieren will, wie hoch die Kosten ausfallen, sollte eine Rechtsberatung in Anspruch nehmen und dieses Thema mit seinem Anwalt besprechen. Die außergerichtliche Tätigkeit des Rechtsanwalts geht zwar ebenfalls mit Gebühren einher, aber so kann man sich immerhin ein Bild von den bevorstehenden Scheidungskosten machen.
So lassen sich die Kosten einer Scheidung senken
Da der Gegenstandswert in Deutschland ausschlaggebend für die Kosten einer Scheidung ist, sorgt der Gesetzgeber für eine Verhältnismäßigkeit. Nichtsdestotrotz kann eine Scheidung mit Kosten im üblicherweise vier- oder fünfstelligen Bereich kostenintensiv werden. Da die Scheidungskosten gegeneinander aufgehoben werden, muss jede Partei die Hälfte der Gerichtskosten sowie die eigenen Anwaltsgebühren tragen.
Ehepaare, die sich in der Scheidungsphase befinden und im Zuge dessen keine unnötig hohen Kosten verursachen wollen, können aktiv zu einer Senkung der Scheidungskosten beitragen, indem sie einige wichtige Punkte berücksichtigen.
- Ehevertrag
- einvernehmliche Scheidung mit nur einem Anwalt
- Beratungskostenhilfe in Anspruch nehmen
- Verfahrenskostenhilfe beantragen
- außergerichtliche Einigung