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Gibt es bei Parkinson auch ein Demenz-Risiko?

Die Parkinson-Krankheit ist auch als Zitterlähmung bekannt und äußert sich vor allem durch starkes Muskelzittern und zunehmende Einschränkungen in der Bewegung. Parkinson-Patienten leiden demnach in erster Linie unter motorischen Störungen und haben ihren eigenen Körper immer weniger unter Kontrolle. Neben dem typischen Muskelzittern (Tremor genannt) erhöhen vor allem die Muskelstarre und massive Bewegungseinschränkungen den Leidensdruck enorm. Die Symptome schreiten fort und machen auf Dauer zumeist eine Pflege erforderlich oder zumindest einen Alltagsbegleiter erforderlich.

Bei Morbus Parkinson handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die demnach das Gehirn betrifft. Im Zuge der fortschreitenden Krankheit, was zunächst schleichend und unbemerkt geschehen kann, sterben mehr und mehr Nervenzellen ab. Hiervon betroffen sind vornehmlich Nervenzellen in der sogenannten Substantia nigra. Mithilfe von Dopamin findet in diesem Bereich des Mittelhirns eine Signalübertragung statt, die für die Planung und Ausführung von Bewegungen von zentraler Bedeutung ist. Sterben nun immer mehr Nerven in der Substantia nigra ab, kommt es zu einem Dopamin-Mangel, der wiederum zu motorischen Störungen führt.

Begleiterscheinungen der Parkinson-Krankheit

In den meisten Fällen sind Betroffene bei klarem Verstand und erleben den Verfall des eigenen Körpers bewusst mit. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass Parkinson-Patienten häufig in Depressionen verfallen und mitunter an ihrer Erkrankung zu zerbrechen drohen. Darüber hinaus geht Parkinson auch nicht selten mit kognitiven, psychischen oder sensiblen Störungen einher. Die Psyche wird im Zuge der Parkinson-Krankheit also gleich mehrfach angegriffen, weshalb Betroffene unbedingt ein stabiles Umfeld und viel Unterstützung benötigen.

Parkinson und Demenz

Der Entdecker der Parkinson-Krankheit James Parkinson ging davon aus, dass die Erkrankung die intellektuellen Kompetenzen der Betroffenen in keinster Weise betrifft, wie aus seinem „Essay on the shaking palsy“ von 1817 hervorgeht. Heute ist die Forschung schon deutlich weiter, sodass mittlerweile bekannt ist, dass im Zuge des Parkinson-Syndroms auch die Gedächtnisleistungen und das Denkvermögen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Aktuelle Studien bestätigen dies und liefern exakte Zahlen. So ist das Demenz Risiko bei Parkinson-Patienten sechsfach erhöht. Zentraler Risikofaktor einer Demenz ist das zunehmende Alter, kommt aber Morbus Parkinson noch dazu, liegt die Wahrscheinlichkeit, dement zu werden, deutlich höher. Man spricht hierbei auch von Alzheimer und seniler Altersdemenz. Statistisch gesehen hat jeder Mensch ein 5-prozentiges Demenz-Risiko, unter den Parkinson-Patienten trifft es jedoch rund 30 Prozent. Aus diesem Grund ist das Gedächtnistraining im Alter sinnvoll und anzuraten.

Ob es tatsächlich zu einer Demenz neben der Parkinson-Krankheit kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits spielt die familiäre Veranlagung hierbei eine große Rolle, aber andererseits sind auch die Schwere der Parkinson-Krankheit, sowie das Erkrankungsalter entscheidend. Auch Depressionen, die im Zuge einer fortschreitenden Parkinson-Erkrankung keine Seltenheit sind, können ein erhöhtes Demenz-Risiko bedeuten. Zudem haben aktuelle Untersuchungen gezeigt, dass durchschnittlich Menschen, die ein niedriges Bildungsniveau aufweisen, ebenfalls häufiger dement werden.

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