Ambulante Reha nach Verletzungen

Nach einem Unfall oder einer Verletzung braucht der Körper oft lange um wieder voll funktionstüchtig zu werden. Der Krankenhausaufenthalt kann hier meist nur eine Grundlage zur Regeneration liefern, denn verschiedene Therapien entfalten ihre Wirkung erst nach einem längeren Zeitraum. In Reha-Kliniken werden Patienten von Fachärzten mit verschiedenen Therapien wieder zurück in den Alltag geführt und dafür ist nicht immer ein stationärer Aufenthalt notwendig.

Die stationären Reha-Kliniken liegen meist abseits von Ballungsgebieten, da hier davon ausgegangen wurde, dass die Gesundung der Patienten gefördert wird, wenn diese aus dem Alltag genommen werden. Zudem können bestimmte natürliche Ressourcen genutzt werden, wie Heilwasser oder -erde. Diese Thesen stimmen zwar auch in der modernen Heilung und Pflegesituation immer noch, doch auch die wohnortnahe Reha hat ihre Vorteile.

Die Idee der ambulanten Reha

Die ambulante Form der Reha rückte erst Mitte der 1990er Jahre in den Fokus der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation. Damals wurden die ersten Modellversuche erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Die Reha nach Verletzungen sollte damit flexibler werden, denn in vielen Fällen kann das Ziel der Reha auch ambulant erreicht werden, was auch Kosten reduziert. Die täglichen Behandlungen können ambulant erfolgen und der Patient kann jeden Abend nach Hause entlassen werden. So eingebettet in das eigene Umfeld lassen sich oft ebenfalls gute Heilerfolge erzielen. Dies wäre nur dann nicht der Fall, wenn das soziale Umfeld des Patienten nicht stimmig ist. Es kommt auch ganz darauf an, wie die Schwere der Verletzungen ist, ob eine Pflege zu Hause gewährleistet werden kann. Ansonsten müsste eventuell eine stationäre Pflege in Betracht gezogen werden.

Die ambulante Rehabilitation orientiert sich an der stationären Reha und soll sie keinesfalls verdrängen, sondern zusätzlich unterstützen. Natürlich hängt es auch vom Wohnort ab, ob eine ambulante Therapie bei der eigenen Verletzung umgesetzt werden kann und dadurch die lokalen Ressourcen genutzt werden können. Die Qualitätssicherung bei der ambulanten Reha unterliegt denselben Bestimmungen wie die der stationären Reha und somit müssen die gleichen Anforderungen erfüllt werden.

Ambulante Reha in Kliniken oder im Rehabilitationszentrum

Die Reha nach einer Verletzung kann ambulant in einer stationären Einrichtung erfolgen oder in einem der ambulanten Reha-Zentren. Vor allem wenn nach einem stationären Aufenthalt die Reha auch ambulant weitergeführt werden soll, sind Reha-Kliniken mit stationärer und ambulanten Möglichkeiten für den Patienten von Vorteil, da er nach seiner Entlassung aus der Klinik die Therapien ambulant mit den gleichen Ärzten fortführen kann.

In ländlichen Gegenden hat sich diese Variante der ambulanten Reha durchgesetzt, da hier viele Kliniken bereits vorhanden sind und nur geringe bauliche Veränderungen notwendig waren. Ambulante Rehabilitationszentren haben sich hingegen vor allem in Ballungszentren gebildet, denn um sie wirtschaftlich zu betreiben, ist ein bestimmtes Mindestmaß an Patienten notwendig. Die ambulante Fortsetzung einer stationär begonnenen Behandlung kann auch in einem ambulanten Reha-Zentrum erfolgen, wenn zwischen den Betreibern die entsprechende Kooperation besteht. Das Qualitätsmanagement in der Pflege sichert auf jeden Fall eine qualifizierte Versorgung.

Welche Form der ambulanten Reha nach einer Verletzung in Frage kommt, hängt nicht zuletzt vom örtlichen Angebot ab und nicht immer ist die ambulante Reha generell der stationären vorzuziehen.

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