Immobilienfonds

„Erwerben Sie Fonds statt einem Eigenheim“, das war lange Zeit der Verkaufsslogan der Banken. Durch den Erwerb eines Anteils an einem Immobilienfond kann man Mitinhaber von Immobilien werden. Viele Anleger fanden den Gedanken interessant, Besitzer einer rentablen Immobilie zu werden. Wer nicht gleich ein ganzes Haus kaufen möchte, konnte auch die alternative Möglichkeit in Form von Immobilienfonds nutzen. Fonds boten und bieten immer noch die Möglichkeit ein Miteigentümer zu sein.

Im Unterschied zum eigenen Haus ist ein Fonds sehr pflegeleicht.  Für den Inhaber entfällt die aufwendige Suche nach einem guten Objekt. Auch die Regelungen mit Mietern, der Verwaltung des Objekts und die Instandhaltungskosten entfallen, denn dies erledigt das Fondsmanagement. Diese Bequemlichkeit zahlt der Fondskäufer mit den Fondsgebühren.

Achtung: Risikolos ist die Fondsanlage für die Anleger, wie die jüngste Vergangenheit zeigt allerdings nicht. Einige geschlossene Fonds sind gescheitert und der Verlust für die Inhaber konnte zum Teil gewaltig sein.

Immobilienfonds  – offene und geschlossene Fonds

Immobilienfondmanager investieren in alle lukrativen Bereiche wie Miets- oder Büroobjekte, ein großes Einkaufszentrum oder Hotelketten usw. Sämtliche Immobilienfonds investieren die angelegten Gelder im In- und Ausland.

Offene Fonds

Offene Fonds investieren in eine große Vielfalt von (teilweise über 100) Objekten. Die Fondsanleger können auch schon mit einem kleinem Aufwand Teilhaber werden. Anteile an offenen Fonds können unbegrenzt gezeichnet und bei Geldbedarf auch wieder Fondsmanagement rückabgewickelt werden. Sie werden an der Börse wie in den Aktienkursen gehandelt.

Anmerkung: Wenn eine große Anzahl von Anlegern zur gleichen Zeit die Anteile veräußern könnten die Reserven des Fonds gefährdet sein. Der Verkauf kann in diesem Fall abhängig von den jeweiligen Vertragsbedingungen auch für einen festen Zeitraum von der Fondleitung ausgesetzt werden.

Geschlossene Fonds

Geschlossene Fonds komprimieren die Geldbeträge auf eine einzelne Immobilie oder eine kleinere Reihe von Immobilien. Durch die geschlossenen Immobilienfonds kann der Mitteilhaber auch an einer Großimmobilie beteiligt sein, die normalerweise für ihn unerschwinglich wäre. Dies erfolgt regelmäßig in Form der unternehmerischen Beteiligung und diese birgt nun einmal sowohl Chancen als auch Risiken.

Ein geschlossener Immobilienfonds erlaubt grundsätzlich auch nur eine begrenzte Anzahl von Investorenengagement. Sobald das Geld für die betreffende Immobilie reicht, wird ein geschlossener Fonds abgeschlossen. Hieraus resultiert auch der Name der Fonds. Meist handelt es sich nur um eine große Immobilie, das könnte ein  Einkaufszentrum oder auch ein Büroturm sein. Der Anleger trägt mit jedem Investment auch Risiken. Wenn das Renditeobjekt pleite geht werden nicht nur die erhofften Gewinne ausbleiben, sondern unter Umständen das ganze Geld verlustig gehen.

Immobilienfonds – wichtig ist die Qualität der Immobilie

Verlassen Sie sich nicht auf die Kenntnis der Manager, sondern schauen Sie sehr  genau hin, in welche Immobilie das Geld fließt. Die objektive Bewertung von Werthaltigkeit und Standort den überfordert jedoch die meisten Anleger.

Immobilienfonds – und Erbschaft

Der Stichtag zählt bei einem geerbten oder verschenkten Depot mit Immobilienfonds.

Die Reform der Erbschaftsteuer ist in zahlreichen Detailfragen weiterhin ergebnisoffen. Einige Erben und Beschenkte profitieren von höheren Freibeträgen. Das heißt, es bleibt mehr Fondskapital vom Zugriff des Fiskus verschont. Den weiter entfernten Verwandten und Freunden des Erblassers werden höhere Steuersätze jenseits der Freibeträge abverlangt.

Für die Wertermittlung des vererbten Kapitalvermögens zählt dabei als klar definierter Stichtag der Todeszeitpunkt. Der festgehaltene Depotwert an diesem Stichtag begründet die Steuerschuld. Bei unruhigen Börsen – Kursschwankungen kann dies für die Erben zu finanziellen Problemen führen. Bis ein Erbe über den Immobilienfonds im Depot verfügen kann vergehen oft einige Wochen bis Monate. Das geerbte Fondsvermögen kann durch eventuelle Kursstürze immer weniger wert sein. Im Gegensatz dazu kann der Erbe allerdings von Kurssteigerungen steuerfrei profitieren.

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